Eine der am häufigsten zitierten Formulierungen Martin Luthers ist sein „Was Christum treibet“. Doch in welchem Zusammenhang hat er das gesagt? Er wollte damit seine unterschiedliche Bewertung verschiedener neutestamentlicher Schriften begründen, insbesondere seine Zweifel daran, dass der Jakobusbrief tatsächlich von einem Apostel stammen könne (deshalb steht er, anders als im griechischen Neuen Testament, in unseren Bibeln – den Luther-Ausgaben – fast ganz hinten) Hier ist der Abschnitt aus seiner Vorrede zu den Briefen von Jakobus und Judas:
„Darin stimmen alle rechtschaffenen Bücher überein, dass sie allesamt Christus predigen und treiben. Auch ist das der rechte Prüfstein, alle Bücher zu tadeln, wenn man sieht, ob sie Christum treiben oder nicht. Sintemal alle Schrift Christum zeiget und S. Paulus nichts denn Christum wissen will. Was Christum nicht lehret, das ist nicht apostolisch, wenns gleich S. Petrus oder Paulus leret. Widerum, was Christum prediget, das wäre apostolisch, wenns gleich Judas, Hannas,. Pilatus oder Herodes lehrt.“
Martin Luther in der „Vorrede auf die Epistel S Jacobi und Juede“ (1546) in WA, DB VII 385
hier sprachlich geglättet, zitiert nach Clemens Hägele Was Christum treibet in: „ichthys“ 30. Jahrgang Heft 2 (2014) S. 115-121, hier S. 116
3. Oktober 2017 at 00:34
[…] In der Tat hat auch Luther die Bibel kritisiert, wo sie seiner Ansicht nach nicht das lehrt, „was Christum treibet“. Allerdings gibt es einen grundlegenden Unterschied: Wenn ein biblisches Buch Luthers Ansicht […]
8. November 2017 at 22:31
[…] In der Tat hat auch Luther die Bibel kritisiert, wo sie seiner Ansicht nach nicht das lehrt, „was Christum treibet“. Allerdings gibt es einen grundlegenden Unterschied: Wenn ein biblisches Buch Luthers […]